07105 - Scolitantides orion (Pallas, 1771) | ||
Fauna Europaea: 441092 |
Fetthennen-Bläuling
RL D: 2 (stark gefährdet) / RL SN: 1 (vom Aussterben bedroht)
Die Vorkommen in Sachsen sind westlich der Elbe insbesondere entlang der Flusstäler zu finden, wo sich die Flüsse tief ins Gelände eingeschnitten haben und dadurch z.T. felsenreiche Hänge entstanden sind.
Der Fetthennen-Bläuling besiedelt offene Felsflächen sowie Sekundärlebensräume wie aufgelassene Steinbrüche oder Trockenmauern, wenn diese entlang von Flüssen oder Bächen gelegen sind. Als Eiablage- und Entwicklungshabitate sind in Sachsen die Verbände der Mauerpfeffer-Felsgrus-Gesellschaften (Alysso alyssoidis-Sedion albi; Seslerio-Festucion pallentis) anzunehmen (Reinhardt et al. 2007). Die standorttreuen Falter verbleiben im Entwicklungshabitat und sind hier entweder bei der Nahrungsaufnahme oder beim Sonnen auf der aufgewärmten Steinoberfläche anzutreffen.
In Sachsen bildet die Art meist 2 Generationen, wobei die Falter bereits Mitte April angetroffen werden können. Aufgrund sich überschneidender Generation kann der Falter nahezu durchgehend bis Ende August beobachtet werden.
Die Eiablage erfolgt direkt an der Raupennahrungspflanze, wobei praktisch die gesamte Pflanze belegt wird, die Blätter jedoch (sicher auch wegen derer verhältnismäßig großen Oberfläche) am häufigsten belegt werden.
Die geschlüpften Raupen minieren in den Pflanzen und zeigen dann später deutlichen Fensterfraß. Während dieser Zeit werden die Raupen von Ameisen begleitet.
Bei den Faltern der ersten Generation ist die Flügeloberseite dunkel graubraun gefärbt, mit einer mehr oder weniger ausgedehnten blauen Bestäubung. Die weißen Fransen sind breit braun gescheckt. Auf der grauweißen Unterseite finden sich kräftige schwarze Flecken, auf den Hinterflügeln werden diese noch durch eine orange-rote Binde ergänzt.
Falter der 2. Generation sind größer und dunkler mit noch mehr reduzierter Blaufärbung. Die Weibchen sind schwarz mit geringer Blaufärbung.