07100 - Pseudophilotes vicrama (Moore, 1865) | ||
Fauna Europaea: 441099 |
Östlicher Quendel-Bläuling
RL D: 1 (vom Aussterben bedroht) / RL SN: 1 (vom Aussterben bedroht)
Das letzte bekannte Vorkommensgebiet beschränkte sich auf Nordostsachsen und Südostbrandenburg, wo die Art letztmalig am 14.07.2002 nachgewiesen werden konnte. Früher kam die Art im Dresdner Raum vor, ist dort aber schon seit Jahrzehnten verschwunden.
Es werden Sandtymianbestände besiedelt, welche an extrem trockenen und nährstoffarmen Standorten zu finden sind. Größere offene Bereiche, ohne Windschutz werden gemieden. Reproduktionshabitat sind in Sachsen vor allem thymianreiche Sandmagerrasen (Silbergrasfluren, Corynephoretalia canescentis).
Raupe an Sandthymian (Thymus serpyllum), hauptsächlich an den Blüten. Sie ist myrmekophil und überwintert. Der Falter fliegt in 2 Generationen, im Mai bis Juni sowie Juli bis August. Er kann bei sonnigem Wetter über Thymianbestände schwirrend beobachtet werden, wird jedoch aufgrund seiner geringen Größe leicht übersehen.
Die Flügeloberseiten der Männchen zeigen eine hellgraublaue Grundfarbe, die der Weibchen eine schwarzbraune, mit blauer Bestäubung unterschiedlicher Ausdehnung. In der Mitte der Vorder- und Hinterflügel ein schwarzer Punkt. Der Außenrand ist dunkel bestäubt, die Fransen schwarz weiß gescheckt.
Auf der hellgrau bis braun gefärbten Unterseite finden sich hell umzogene dunkle Punkte (bei S. orion sind die dunklen Punkte nicht noch hell umzogen). Die roten Saumflecke der Hinterflügelunterseite sind immer deutlich getrennt; bei S. orion bilden diese meist eine zusammenhängende Linie.
Von P. baton, welche in Sachsen nicht vorkommt, nur durch den verschiedenen Bau der Valven am männlichen Genital zu unterscheiden.