07067 - Satyrium acaciae (Fabricius, 1787) | ||
Fauna Europaea: 441173 |
Kleiner Schlehen-Zipfelfalter
RL D: V (Vorwarnliste) / RL SN: 0 (Ausgestorben)
In der Tagfalterfauna von Sachsen (Reinhardt 2007) wird die Art nicht mit aufgeführt, da über die Art auch nach Auswertung der faunistischen Literatur nicht bekannt geworden war. Erst 2016 wird in den Mitteilungen Sächsischer Entomologen (Reinhardt 2016) auf einen alten Nachweis des Kleinen Schlehen-Zipfelfalters (Satyrium acaciae) hingewiesen.
Nach Steinert (1891) wurde 'Thecla acaciae' von dem Lithographen Jahn in den 1850er Jahren mehrfach in der Hoflössnitz gefangen. Hier fand er Anfang Juni auch die ausgewachsenen Raupen an Schlehenbüschen und Ende Juni die bereits abgeflogenen Falter. In den darauf folgenden Jahren ist die Art in Sachsen nicht wieder gefunden worden.
Damit ist Satyrium acaciae zu den um 1850/55 ausgestorbenen Arten sächsischer Tagfalter zu stellen. Der erwähnte Fundort Hoflössnitz gehört zu Radebeul und wird heute von Weinbergen bedeckt.
In Thüringen, wo die Art gegenwärtig die absolute Nordgrenze des Artareals erreicht, besiedelt sie sonnenexponierte Trockenrasen, welche infolge von Trockenheit und Hitze nur krüpplig gewachsene Schlehen im Bereich von Schafhutungen aufweisen (Thust et al 2006). Die Art wird daher manchmal auch noch als Krüppelschlehen-Zipfelfalter bezeichnet.
In Sachsen sind derartige Habitate, wenn überhaupt, nur sehr kleinflächig anzutreffen, sodass ein aktuelles Vorkommen der xerothermophilen Art (an der Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes) nicht zu erwarten ist.
Die Flügelunterseite der sehr kleinen Falter ist hellbraun mit kontrastarmer Zeichnung. Auf den Vorder- und Hinterflügeln ist die weiße Linie zusammenhängend und nicht stark unterbrochen. Nur schwach ausgebildete orange Flecke am Hinterrand des Hinterflügels. Schwarzer, glänzender Haarbüschel am Hinterleib des Weibchen.